Satteldruck -  weiße Stelle & Co.


Hintergrund

Jeder hat es schon gesehen. Die weißen Haare in der Sattellage. Sie sind die unübersehbaren Zeichen eines vorangegangenen Satteldrucks. Wenn sie sichtbar sind ist es schon zu spät. Die ersten Anzeichen blieben unbemerkt.

Die stumpfen Fellstellen, die abgebrochenen Haare, das ungleichmäßige Schweißbild, die Fellverwirbelungen in der Sattellage nach dem Reiten. Alles Anzeichen die auf eine ungleichmäßige Druckverteilung des Sattels deuten. Oft zeigt auch das Pferd sein Unwohlsein an. Hält es beim Auflegen des Sattels die Luft an? Wirft es beim Absatteln den Kopf hoch oder drückt kurz den Rücken weg? Zieht es Falten um die Nüstern, wenn man mit dem Sattel um die Ecke biegt? Oh weh. Hier ist Vorsicht geboten.

Ein nicht (mehr) passender Sattel ist eine der Hauptursachen. Klar, das Pferd verändert sich im Laufe des Pferdelebens. Wir verändern uns ja ebenso, werden im Winter dicker und im Sommer wieder dünner, bekommen mehr Muskeln durch mehr Sport. So ist es geboten auch die Passgenauigkeit des Sattels von Zeit zu Zeit überprüfen zu lassen. Ursachen können allerdings auch der falsche Sitz des Sattels sein, eine zu feste oder zu lockere Gurtung sowie eine schmutzige Satteldecke oder die Falte in der Sattelunterlage.

 

Was passiert?

Durch Druckspitzen oder die verschmutze Satteldecke bzw. schmutziges Fell etc. kommt es zu einer verstärkten Reibung bzw. Quetschung des entsprechenden Hautareals. Der massive Druck verhindert eine ungestörte Durchblutung des Gewebes. Es entstehen im ungünstigsten Fall Nekrosen. Ersichtlich werden diese Stellen durch verstärkte Wärmeentwicklung und kleine Schwellungen aus denen zu guter Letzt die weißen Haare als sichtbares Zeichen entstehen. Das Gleiche kann passieren bei zu lange oder zu fest angelegten Bandagen.

Was ist zu tun?

Na klar, Sattel regelmäßig überprüfen lassen und AUFMERKSAM für die Zeichen des Pferdes sein. Aber was wenn es schon zu spät ist?

 

Bei eitrigen Entzündungen muss ein Tierarzt gerufen werden. Hier ist es nötig eine Antibiotika und entzündungshemmende Medikamente zu verabreichen. Außerdem heißt es kühlen und z. B. Calendula-Salben auftragen. Auf alle Fälle: NICHT MEHR REITEN bis der Satteldruck ausgeheilt ist.

 

Akupunktur

Die Akupunktur interpretiert Satteldruck als eine Qi-Stagnation. Klar, das Qi kann durch das gequetschte Gewebe nicht mehr richtig fließen. So kommt es zu einer Stagnation und zudem zu einer Flüssigkeitsansammlung. Besonders betroffen sind hier die Meridiane des Lenkergefäßes und der Blase. Beide Meridiane verlaufen an in der Sattellage. Entsprechend heißt das Therapiekonzept: Qi-Stagnation aus Blasen- und Lenkergefäß ausleiten und möglichst noch den Flüssigkeitstransport und die Durchblutung anregen.

 

 

Physiotherapie

Der stetige Schmerz im Rücken veranlasst das Pferd sich zu verspannen. Der Schultergürtelbereich wird angespannt ebenso wie die stark belastete Rückenmuskulatur. Detonisierende Massagen der langen Rückenmuskulatur und des Schultergürtels sind angezeigt. Ebenso Dehnungen in diesem Bereich.

 

Myogelosen, die durch Druckspitzen entstehen, werden mit einer Gelotripsi gesprengt. Dies ist eine punktförmige Massage die die Muskelverhärtungen lösen kann.

 

Osteopathie

Was würden Sie tun, wenn Sie einen starken Schmerz im Rücken hätten. Ja genau, Sie spannen alles in diesem Bereich an und auch Ihre Atmung ist nicht mehr so flüssig wie sie sein sollte. Will heißen, das Diaphragma, die Thorax-Apertur und auch die Faszien-Ketten  sind wahrscheinlich eingeschränkt. Durch die Unwinding-Technik werden diese Läsionen wieder gelöst.

 

Auf alle Fälle!

 Alle Bemühungen sind allerdings umsonst, wenn die Ursache nicht behoben wird!

 

 

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