Patella-Luxation - gleitende Kniescheibe


Hintergrund

Die Patella (Kniescheibe) ist das größte Sesambein des Körpers. Sie ist in die Sehne des M. quadriceps femoris, ein Kniegelenks-Strecker,  eingebettet und dient zum einen als Abstandshalter zu den angrenzenden Knochen und zum anderen als eine Art Umlenkrolle zur optimalen Wirkung der eingelagerten Sehne. Die Kniescheibe fährt wie ein Schlitten in ihrer Furche (Sulcus) zwischen den beiden Kondylen (Rollkämmen) des Femurs (Oberschenkelbein) und ist von einer Gelenkkapsel  umfasst.

Diese Endsehne des M. quadriceps femoris bildet das mittlere gerade Kniescheibenband. Innen und außen wird die Patella von mehreren  Kniescheibenbändern unterstützt.

Die Patella ist mitverantwortlich für den Streckmechanismus des Knies. Bei einer Patella-Luxation springt die Kniescheibe aus der für sie vorgesehene Furche (Sulcus). Ist die Kniescheibe nach innen luxiert (Luxation nach medial) oder nach oben (Luxation nach proximal) kann das Pferd sein Bein nicht mehr beugen. Es ist quasi in Streckstellung fixiert. Bei einer seitlichen Fixierung (lateral) der Kniescheibe ist es nicht mehr möglich das Bein zu strecken. Meist springt die Patella nach einem kurzen Moment wieder zurück. Der Vorgang  ist mit einem „Klacken“ begleitet. Bei dauerhafter Luxation wird das Bein mit einem Bogen nach vorne geführt. Der Huf schleift mit der Vorderwand auf dem Boden.

Ursachen

Für eine Patella-Luxation sind entweder kongenital (genetisch) oder traumatisch bedingt. Wobei die Mehrzahl der Luxationen die kongenitale Form ist. Dabei springt die Kniescheibe meist nach medial, also nach innen.

Vorsicht: Bitte nicht die Verlagerung der Kniescheibe manuell provozieren. Das würde eine weitere Schwächung des Bandapparates bedeuten.

zen.

Was ist zu tun?

Springt die Patella nicht selbständig in ihre vorgesehene Lage zurück reicht es meist das Pferd zwei bis drei Schritte rückwärtszurichten. Evtl. ist es nötig die Patella manuell in ihre Furche zu reponieren.

Ist die Luxation dauerhaft kann ein chirurgischer Eingriff notwendig sein.

Physiotherapie

Grundsätzlich besteht die Therapie darin die umgebende Muskulatur, vor allem den  M. quadriceps femoris zu kräftigen. So hält dieser die Endsehne straff und die Patella an der für sie vorgesehenen Position.  Aufgrund der kompensierenden Haltung des Pferdes ist auch zudem indiziert die überlasteten Muskeln hier im Speziellen die Rückenmuskulatur  und auch Schultermuskulatur zu detonisieren.

Akupunktur

In der Akupunktur beruht ein schwaches Bindegewebe auf einer Schwäche im Funktionskreis Milz/Pankreas und Magen.  Hier kann eine Stärkung des Milz-Qi helfen.

 

Sonstiges

Zudem sollte der Schmied bzgl. einer Hufkorrektur befragt werden.

Schüsslersalze können das Bindegewebe positiv unterstützt.


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