Sprunggelenk

Spat (Periarthrits et Osteoarthrosis tarsi)


Hintergrund

Bei dieser Form der Erkrankung handelt es sich um eine chronische, degenerative Erkrankung, die zur Verknöcherung der kleinen Gelenke im Tarsalgelenk (straffe Gelenke) führt. Ausgelöst durch Überbelastung (siehe unten) entstehen Schädigungen am Gelenkknorpel in Form von Quetschungen, Durchblutungsstörungen, Ablösungen und Degenerationen.

 

Aufgrund der Traumen in Verbindung mit dem Elastizitätsverlust des Gelenkknorpels kommt es zu oberflächigen Usuren (Knorpelschwund), die sich weiter in die Tiefe bis hin zum Knochen fortsetzen. Die Degeneration des Knorpels und der damit verbundene Aufbau von Reparaturgewebe (endostales Fasergewebe) verschmälert die Gelenkspalte und somit auch die Ansätze von Sehnen, Bändern und Teilen der Gelenkkapsel werden gezerrt oder gedehnt.

 

Die freiliegenden Gelenkflächen führen zur Entzündung der entsprechenden Knochenhaut (Periost). Aufgrund der Entzündung verändert sich die Zusammensetzung der Synovialflüssigkeit, die neben den schmier- und stoßdämpfenden Funktionen zudem die Aufgabe hat, den Gelenkknorpel mit wichtigen Nährstoffen zu versorgen und Abbauprodukte abzutransportieren.

 

Die Synovialflüssigkeit als ein Filtrat des Blutserums, das hauptsächlich Proteoglykane enthält und von den Zellen der Gelenkkapsel ausgeschieden wird, kann den Gelenkknorpel nicht mehr ausreichend versorgen und ihrer Funktion der Gelenkschmiere zwischen den Gelenkflächen nicht mehr ausreichend nachkommen. Die Folge ist eine Degeneration (Rückbildung) des Knorpelgewebes und zu Knochenwucherungen wie Randwülste und –exostosen.

 

Im Verlaufe der Erkrankung ist ein vollständiges Verknöchern die kleinen Gelenke möglich. Diese Verknöcherungen sind durch Knochenzubildungen, die nicht nur röntgenologisch sondern auch palpierbar sind erkennbar.

 

Die Schmerzhaftigkeit von Spat ist bei den aktivierter Arthrose gegeben nimmt allerdings mit Abschluss des Verknöcherungsprozess der Gelenke ab.

 

Zu Beginn der Erkrankung ist üblicherweise eine allmählich auftretende Stützbeinlahmheit zu erkennen, die sich bei einem Arthrose-Schub soweit steigern kann, dass das betroffene Bein fast vollständig entlastet wird. Aufgrund des Beugeschmerzes wird das Bein in einem Kreisbogen nach vorn geführt, was oftmals zu einem Schleifen des Hufes oder zu einem Fußen auf der Hufspitze führt.

 

Bei eine vollständigen Versteifung (Ankylose) ist dann eine Lahm- und Schmerzfreiheit zu verzeichnen. Dieser Prozess der Verknöcherung kann sich über mehrere Jahre hinziehen.

Ursachen

  • Fehlstellung des Sprunggelenk (kuhhessig, säbelbeinig, fassbeinig, rückständig)
  • Überbelastung und damit verbundene Traumen (insbesondere bei Rennpferden)
  • schwerer Körperbau
  • Der Einfluss von einem gestörten Mineralstoffwechel wird noch diskutiert

Was ist zu tun?

Ein orthopädischer Hufbeschlag bzw. eine professionelle Hufbearbeitung kann Linderung verschaffen. Durchblutungssteigernde Salben oder Kühlen des Gelenkes. Bei einem Schmerzschub Ruhe für das Pferd ansonsten leichte Bewegung.

Physiotherapie

Entspannende Massagen der überlasteten Muskulatur sowie kräftigende Massagen und stabilisierende Übungen für die atrophierten Muskulatur. Passives Bewegen des betroffenen Gelenks.

Entlastungs-Tapes

Akupunktur

Aus Sicht der Akupunktur ist Spat als ein Bi-Syndrom (Obstruktions-Syndrom) zu sehen.  Meist ist Kälte in den Organismus eingedrungen, die sich im Gelenk manifestiert hat.

Durch das Eindringen eines pathologischen Faktors wie Wind, Kälte und Nässe werden die Körperflüssigkeiten geschwächt bzw. verlangsamen deren Fluss. So kommt es als Folge zu Qi-Stagnation und/oder Blut(Xue)-Stagnation was wiederum Schmerzen bedeutet.

Die pathogenen Faktoren können sich nur festsetzen, wenn das Wei-Qi (Abwerhrkräfte) des Körper geschwächt war bzw. ein Leerezustand in einem Funktionkreis herrschte.

Häufig sind ein oder mehrere  Funktionskreisen (Niere und Milz) betroffen.

 

Das Therapiekonzept ist abhängig von dem jeweiligen Bi-Syndrom. Bei Kälte kann u. a. Moxibution hilfreich sein.

 

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