Wenn der Wurm drin ist!


Entwurmen ja oder nein und wenn ja wie?

Diese Frage wird immer wieder gestellt und in der Fachwelt als auch unter den Pferde- und Stallbesitzern häufig diskutiert.

Grundsätzlich ist es schlichtweg nicht möglich Pferde wurmfrei zu halten. Ein geringgradiger Wurmbefall ist tolerierbar und gilt zudem als immunstimulierend. Dies setzt aber voraus, dass der Wurmbefall des Pferdes bekannt ist und so entsprechend reagiert werden kann. Nur wie reagieren?

Es gibt konservative und auch neue alternative Wege Pferde weitgehendstens wurmfrei zu halten. Was ist davon zu halten und welche Maßnahmen sollten zusätzlich getroffen werden?

 

Welche Wurm-arten?

  • Kleine und große Strongyliden
  • Bandwürmer
  • Leberegel
  • Spulwürmer
  • Pfriemenschwanz
  • Lungenwurm
  • Magendassel

Entwurmungsmethoden

Konservative Methode

Die Schulmedizin empfiehlt 4-5 Wurmkuren pro Jahr, bei Fohlen und Jährlingen sogar eine Entwurmung alle zwei Monate. Zu bedenken sind dabei zwei Aspekte:

  1. Wurmkuren sind Gifte und belasten sowohl Darm und Leber
  2. Die häufige Gabe von Wurmkuren fördert die Resistenzen der Würmer gegen die verabreichten chemischen Mittel durch falsch verabreichte Wurmkuren (falsche Dosierung, fehlende Kontrolle etc.).

Selektive Methode

Bei dieser relativ neuen Methode wird vor der Wurmkurgabe zunächst der tatsächliche Wurmbefall bestimmt. So wird der Wurmbefall des Pferdes ermittelt, überwacht und gezielt bekämpft.

Was heißt das genau:

  1. Durch Kotuntersuchung wird der Parasitenbefall bestimmt (4 mal im Jahr).
  2. Gezielte Entwurmung

Vorteile:

  • Verminderte Resistenzenbildung gegenüber den Wirkstoffen.
  • Geringere Medikamentenbelastung der Pferde.
  • Immunsystem wird durch den leichten Wurmbefall angeregt.

Nachteile:

Die Verteilung der Wurmeier in den Kotballen ist nicht gleichmäßig, sodass nicht jeder Kothaufen betroffen sein muss. Zudem sind nicht alle Wurmarten über eine Kotuntersuchung zu bestimmen. Dies gilt u. a. für Bandwürmer und Leberegel. Hierfür ist eine Blutuntersuchung und dem damit verbundenen Anstieg der eosinophilen
Granulozyten zu bestimmen.


Dennoch finde ich die selektive Entwurmung sinnvoll. Allerdings sind dabei gewisse Spielregeln zu beachten.

  1. Kotprobe aus der Mitte des Kotballens entnehmen.
  2. Mehrere Kotproben über verschiedene Tage sammeln.
  3. Mindestens einmal jährlich eine Blutuntersuchung durchführen.
  4. Grundsätzlich das Gewicht des Tieres bestimmen lassen.
  5. Bei festgestelltem Wurmbefall und erfolgter Entwurmung eine Kontrolluntersuchung erheben.

Was ist zudem wichtig?

Hygienemaßnahmen sind das "A und O"

Aufgrund der intensiven Nutzung der Weiden ist es unumgänglich die Grasflächen regelmäßig abzuäppeln und am Ende entsprechend zu bearbeiten (Kalk und Stickstoff). Ein Düngen der Weideflächen mit Pferdeäppeln ist nicht sinnvoll.

Permanente Tränken sollten häufiger gereinigt werden. Gleiches gilt selbstverständlich für Tröge und Boxen.

 

Eingliederung von neuen Pferden in den Bestand

Pferde sollten nur in die Herde integriert werden, wenn vorher der Wurmbefall festgestellt und entwurmt wurde.

 

Wie kann ich den Pferdedarm bei der Wurmkur unterstützen?

Wurmkuren sind Gifte, die die Darmschleimhaut angreifen! Das ist unbestritten. Auch die abgestorbenen Parasiten und die damit freigesetzten Toxine schwächen die Schleimhäute. So können die Toxine die Darmschleimhaut durchdringen und müssen dann über das Blut von der Leber abgebaut werden. Mit Toxinbinder kann die Entwurmung begleitet werden. Diese natürlichen Tonmineralien (Bentonite) haben die Fähigkeit Toxine zu binden sodass diese den Darm ohne Schäden zu verursachen ausgeschieden werden können.

 

Ergänzungsfutter mit hochdosierten Omega3 und Omega 6 - Fettsäuren haben entzündungshemmende Wirkung und schützen die Darmschleimhaut vor Schädigungen.

 

Homöopathie als auch Kräuter können helfen das Immunsystem des Pferdes zu stützen. So ist das Pferd in der Lage den Wurmbefall selbst in Grenzen zu halten und zu bekämpfen. Kräuter als auch Homöopathie sollten allerdings nur als Kur bis max. 10 Wochen verabreicht werden.

 

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